Samstag, 1. September 2012

Rezension: Skinned von Robin Wasserman



Autor: Robin Wasserman
Verlag: Script5
Originaltitel: 
Übersetzung: Claudia Max
Reihe: Band 1 von 3
Seiten: 376
Ausführung: Gebunden mit Umschlag
Preis: 16,90 €  
ISBN: 978-3-8390-0106-6





Kurzbeschreibung:

Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum.
Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen. QUELLE

Über die Autorin:
Robin Wassermans Passion Geschichten zu erfinden, liegt in ihrer Kindheit begründet: Als Einzelkind blieb ihr nicht viel anderes übrig als sich selbst Geschichten zu erzählen, um den Alltag spannender zu gestalten. Und diese Liebe zu Geschichten erhielt sie sich über die Schulzeit. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Kinderbuchlektorin, bis sie das Schreiben zum Beruf machte.
Heute lebt sie in ihrer Lieblingsstadt New York und schreibt Bücher für junge Erwachsene.

Meine Meinung:

"Skinned" ist durch und durch eine Dystopie. Man kann sogar sagen es grenzt an Sience Fiktion. Von den Gewohnheiten der Leute - bis hin zu ihren Autos und Kleidern, alles ist sehr weit entwickelt. Normalerweise mag ich Sience Fiktion nicht (Dystopien sind aber immer herzlichst willkommen), ich mache sogar einen großen Bogen darum, aber trotzdem hat mir "Skinned" ausgesprochen gut gefallen. Man könnte sozusagen sagen, Since Fiktion für Leute die eigentlich kein Sience Fiktion mögen.

Besonders interessant oder erschreckend, je nachdem wie man es nimmt, empfand ich das Umfeld. Drogen werden hier regelmäßig eingeworfen um die Stimmung ein wenig zu pushen. Alles ist höchst technisch angelegt. Was das eigentlich erschreckende daran ist, ist dass es sich vielleicht gar nicht mehr so sehr von unserem heutigen Leben unterscheidet. Wer weiß, vielleicht leben wir in 40 - 50 Jahren auch schon so wie in Büchern? Ich habe schon viele Dystopien gelesen, und sie alle haben eine sehr erschreckende Zukunft, aber ich glaube "Skinned" trifft es am nächsten, jeden Falls so wie ich es mir vorstelle.

Wer viel Aktion in einem Buch sucht, ist hier definitiv falsch! "Skinned" dreht sich rund um Gefühle, ist dabei aber nicht weniger spannend als ein Thriller. Lias Situation, ihr Umfeld und ihre Gefühle bereiteten mir oftmals Gänsehaut. Auf jeder Seite wurde die Veränderung ihres Lebens sehr deutlich. Da wird auch nichts rosig geredet, nein, die Autorin rückt mit der harten Wahrheit raus. Obwohl das Buch ganz ohne Körperliche Gewalt auskommt, empfehle ich es erst ab 16 Jahren, denn die gewählten Worte drücken hier eine gewisse Härte aus, die aber ganz auf psychischer Ebene beruht. Robin Wasserman hat wirklich kein Blatt vor dem Mund genommen und schildert alles wie es wirklich ist.

Lia ist ein sehr schwieriger Charakter. Sie ist wahrscheinlich genau der Typ, um den ich im richtigen Leben einen großen Bogen machen würde. Oberflächlich und bockig. Aber grade DAS macht ihren Charakter so super interessant, und wahrscheinlich auch ein bisschen sympathisch. Man versetze sich einmal in ihre Lage. Vor ihrem Unfall hatte sie alles was sie wollte. Sie war beliebt und reich. Eine richtige Zicke. Nach dem Unfall war sie meistens schlecht gelaunt und nun ja, immer noch ziemlich zickig. Aber das ganze kann man voll kommen nach vollziehen. Man muss schließlich bedenken das sie so ziemlich alles verloren hat. Ihre Freunde wollen nichts mehr von ihr wissen, eine normale Beziehung zu ihrem Freund ist quasi unmöglich (wenige körperliche Annäherungen endeten im Disaster, man muss sich vorstellen wie schrecklich das für Lia ist!), und auch ihre Familie verhält sich anders zu ihr (Ohh, wie habe ich Zoe gehasst!). Ich glaube wirklich jeder Mensch würde sich in so einer Situation so wie Lia verhalten. Und genau deshalb kann man mit ihr als Charaktere, besser gesagt mit ihrer Art, prima Leben. Genau dieser Charakter, mit all seinen Ecken, ist für mich in diesem Fall ein großer Pluspunkt.

Der einzigste Charakter, der von Anfang an einen netten Eindruck machte, war Auden. Er war wohl der einzigste im Buch der befreit von sämtlicher Oberflächlichkeit war. Seine Anwesenheit verdeutlichte nochmal wie weit eigentlich alles digitalisiert wurde. Auden war der einzigste im Buch der mit Lia so zufrieden war, wie sie nun mal war. Deswegen bin ich auch ziemlich traurig über das Ende. Es ist in sich abgeschlossen, man kann "Skinned" also gut als Einzelband lesen, aber nach diesem Ende muss man einfach wissen wie es weiter geht. Für den Folgeband "Crashed" ist viel Potenzial da.

Fazit:

"Skinned" ist ein super Reihen Auftakt, der ohne viel Aktion auskommt. Ganz alleine mit ihren Worten hat es Robin Wasserman geschafft den Leser zu fesseln und eine Gänsehaut zubereiten. Auch wenn Protagonistin Lia nicht einen ganz so sympathischen Eindruck macht, kann man ihre Art und Gefühle voll kommen nachvoll ziehen. Sie hatte mein vollstes Verständnis. Sobald man das Buch zuklappt, ist man sehr nachdenklich gestimmt. Wie weit unterscheidet sich die Welt aus Skinned noch von unserer? Auch wenn man hier nach Fehlern im Plot oder sonst wo sucht, man findet keine! Deswegen bekommt Skinnend volle 5 Sterne von mir!



Reihe:

 

Band 1: Skinned
Band 2: Crashed
Band 3: Wired

2 Kommentare :

  1. Wow, deine Rezension ist mit meinem Gefühl zu dem Buch fast 100% übereinstimmend, das finde ich schon fast gruselig.^^

    Ich habe den zweiten Band schon sehr lange bei mir zuhause, aber da ich schon öfter gehört habe, dass dieser schlechter, als der erste Band sein soll, traue ich mich einfach nicht heran, denn Skinned finde ich so beeindruckend.

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  2. @Eqoliquida, huch, deinen Blog habe ich ja noch garnicht entdeckt! Gefällt mir super! Da sieht man mal was man alles verpasst, nicht? Von Skinnend habe ich schon von vielen gehört das sie es so fanden wie ich, aber leider gibt es auch welche die es garnicht mochten.

    An Crashed werde ich mich demnächst mal rantrauen. Es heißt doch "Wer nicht wagt der nicht gewinnt.", oder so ähnlich. :-)

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